Freie Presse am 27.03.2008

Nexö-Mittelschule erhält von Testern gute Noten

Kommission prüft Zschopauer Bildungseinrichtung auf Herz und Nieren Von Sandra Häfner Zschopau. Nicht nur Fahrzeuge, auch Schulen müssen mittlerweile durch den Tüv. In diesem Schuljahr werden 100 Einrichtungen in Sachsen genauestens unter die Lupe genommen. Zu ihnen gehört auch die Martin-Andersen-Nexö-Mittelschule in Zschopau. Sie wurde vom Sächsischen Bildungsinstitut (SBI) im Herbst auf Herz und Nieren geprüft. Externe Evaluation nennt das Kultusministerium, zu dem das SBI gehört, dieses Verfahren. Die Ergebnisse, die Schulleiter Klaus Kaiser jetzt vorliegen, können sich sehen lassen. "Wir sind durchweg positiv beurteilt worden", freut sich der Pädagoge.

Drei Tage lang haben im November drei SBI-Mitarbeiter von früh bis spät im Unterricht hospitiert, sich im Schulgebäude umgesehen und mit Lehrern, Schülern und Elternvertretern gesprochen. Außerdem wurden Schüler und Eltern der Klassenstufen 6 und 10 schriftlich befragt. "Es ist gut und wichtig, dass wir bewertet worden sind. Damit wird auch einer Art Betriebsblindheit entgegengewirkt, und wir erhalten einen Fingerzeig, wo wir etwas ändern müssen", ist der Schulleiter vom Sinn der Untersuchung, der sich alle staatlichen Schulen nach und nach stellen müssen, überzeugt.

Die Untersuchungsgruppe, die sich aus zwei Lehrern und einem Gutachter zusammensetzt, hat die Ergebnisse nach verschiedenen Bereichen wie Schulerfolg, Schulzufriedenheit, Lehren und Lernen sowie Schulkultur geordnet. Die Bewertungsskala reicht von "Sehr gut" (dargestellt mit zwei Pluszeichen) bis "Sehr schlecht" (zwei Minuszeichen). So wurde beispielsweise im Bereich Schulerfolg die Lernkompetenz der Schüler mit "Gut" (ein Pluszeichen) bewertet. "Lernkompetenz bedeutet, wie die Schüler in der Lage sind, das vermittelte Wissen zu verarbeiten. Das ist ein sehr wichtiges Feld", weiß Kaiser. Im Unterbereich Prüfungsergebnisse erhielt die Bildungseinrichtung sogar ein "Sehr gut", während die Medien- und soziale Kompetenz weder als "Gut" noch als "Schlecht" eingestuft wurde. Besonders freut den Schulleiter die Benotung der Schulkultur. Der Umgang der Schüler und Lehrer untereinander erhielt dabei ein "Sehr gut". "Die Mitglieder der Untersuchungsgruppe haben selbst gestaunt, wie ruhig es bei uns zugeht. Der Ton an der Schule ist äußerst gut, wir reden miteinander. Die Einrichtung lebt von der Mitarbeit aller", ist Kaiser der Stolz anzumerken.

Doch trotz der guten Ergebnisse weiß der Schulleiter, was an seiner Einrichtung noch verbessert werden kann. "Wir Lehrer sind mit der Förderung der starken Schüler noch nicht so recht zufrieden", gibt er sich selbstkritisch. Dabei wurde der Punkt "Förderung schwacher und starker Schüler" bei der Evaluation mit "Gut" benotet.